Ernährung

Ernährungsmythen entlarvt: 5 weit verbreitete Irrtümer, die deiner Gesundheit schaden

Ernährungsmythen entlarvt: 5 weit verbreitete Irrtümer, die deiner Gesundheit schaden

In der Welt der Ernährung kursieren zahlreiche Mythen, die oft zu Fehlentscheidungen führen. Hier beleuchten wir fünf gängige Irrtümer und erklären, warum sie deiner Gesundheit schaden können.

1. Alle Kalorien sind gleich

Während eine Kalorie eine Maßeinheit für Energie ist, spielt der Ursprung der Kalorien eine entscheidende Rolle. Kalorien aus Protein und gesunden Fetten beeinflussen den Blutzuckerspiegel und die Insulinreaktion anders als Kalorien aus Zucker und raffinierten Kohlenhydraten.

Leere Kalorien, wie sie in zuckerhaltigen Snacks und Softdrinks enthalten sind, können zu Heißhungerattacken führen und keine langfristige Sättigung bieten.

2. Fett macht dick

Viele Menschen denken immer noch, dass Fett grundsätzlich schlecht und schuld an Übergewicht ist. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Gesunde Fette (wie z.B. die in Avocados, Nüssen und fettem Fisch) sind essentiell für den Körper, da sie wichtige Funktionen wie die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) und die Unterstützung des Hormonhaushalts erfüllen.

Stattdessen ist der Konsum von trans-Fettsäuren und gesättigten Fetten (wie sie in Fast Food und verarbeiteten Lebensmitteln vorkommen) tatsächlich gesundheitsschädlich.

3. Vermeidung von Kohlenhydraten führt immer zu Gewichtsverlust

Viele Diäten, wie z. B. die ketogene Diät, propagieren den vollständigen Verzicht auf Kohlenhydrate als Wundermittel für den Gewichtsverlust. Obwohl Kohlenhydrate eine wichtige Energiequelle sind, gibt es einen Unterschied zwischen komplexen Kohlenhydraten (wie Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Gemüse) und raffinierten Kohlenhydraten (wie Zucker und Weißmehl).

Die Vermeidung von raffinierten Kohlenhydraten kann tatsächlich den Blutzuckerspiegel stabilisieren und die Gesundheit fördern, aber eine vollständige Eliminierung von Kohlenhydraten ist oft nicht nötig.

4. Vitamine und Mineralstoffe sind nur dann wichtig, wenn man krank ist

Ein häufiges Missverständnis ist, dass Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe nur dann wichtig sind, wenn eine Krankheit vorliegt oder man sich schlecht fühlt. Tatsächlich sind Mikronährstoffe entscheidend für die allgemeine Gesundheit, das Immunsystem, die Energieproduktion und die Zell-Reparatur.

Ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen (z. B. Eisen, Vitamin D oder Magnesium) kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen, selbst wenn man sich gut fühlt.

5. Diäten mit wenig oder ohne Zucker sind immer gesund

Während es zweifellos wichtig ist, Zucker in der Ernährung zu begrenzen, führt die vollständige Vermeidung von Zucker nicht automatisch zu einer gesunden Ernährung. Viele zuckerfreie oder -arme Lebensmittel sind hoch verarbeitet und enthalten künstliche Süßstoffe oder andere ungesunde Zusatzstoffe.

Die besten Quellen für Zucker sind natürlich vorkommende Zucker in Obst und Gemüse, die gleichzeitig Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe bieten.

Die richtige Balance finden

Eine gesunde Ernährung erfordert kein extremes Schwarz-Weiß-Denken. Weder müssen Kohlenhydrate vollständig vermieden noch Fette verteufelt werden. Auch Zucker ist in seiner natürlichen Form nicht zwangsläufig schädlich.

Wer langfristig gesund bleiben will, sollte sich auf eine nährstoffreiche und ausgewogene Ernährung konzentrieren, anstatt einzelne Lebensmittelgruppen oder Makronährstoffe rigoros auszuschließen. 

Quellen

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