Ernährung

Kein Diabetes, aber ständig schlapp? Dann solltest du das hier über Insulin wissen

Kein Diabetes, aber ständig schlapp? Dann solltest du das hier über Insulin wissen

Müde trotz genug Schlaf? Heißhunger auf Süßes nach dem Mittagessen?

Das kann an einem stillen Saboteur liegen: deiner Blutzuckerregulation.

Versteckter Energieräuber: Insulinresistenz im Alltag

Dein Stoffwechsel verändert sich regelmäßig und vor allem mit dem Alter. Insbesondere dann, wenn Stress, Schlafmangel und Inaktivität dazukommen.

Einer der ersten Prozesse, die dabei aus dem Gleichgewicht geraten können: deine Insulinsensitivität.

Was bedeutet das?

Insulin ist das Hormon, das Zucker aus dem Blut in die Zellen schleust. Wenn deine Zellen weniger „zuhören“, steigt dein Blutzucker stärker an und fällt schneller wieder ab.

Ergebnis: Energietiefs, Heißhunger, Stimmungsschwankungen und langfristig… mehr Bauchfett.

Ernährung als Werkzeug, nicht als Dogma

Das Ziel ist nicht: keine Kohlenhydrate mehr!

Das Ziel ist: die richtigen Kohlenhydrate und in der richtigen Form.

Eine Ernährung mit niedrigem glykämischen Index hilft dir dabei, deine Blutzuckerkurve flach zu halten.

Das bedeutet:

➡️ mehr Energie über den Tag
➡️ weniger Heißhunger
➡️ bessere Fettverbrennung
➡️ geringeres Risiko für Insulinresistenz & Typ-2-Diabetes

Was ist eigentlich der glykämische Index?

Stell dir deinen Blutzucker wie eine Achterbahn vor.

Der glykämische Index (GI) sagt dir, wie schnell ein Lebensmittel den Blutzucker ansteigen lässt:

➡️ Hoher GI = Zucker geht schnell ins Blut → starke Spitze → tiefer Absturz

➡️ Niedriger GI = Zucker wird langsam freigesetzt → gleichmäßige Energie

Der GI bezieht sich immer auf 50 g verwertbare Kohlenhydrate aus einem Lebensmittel, also eine standardisierte Vergleichszahl.

Warum der GI schwankt – 5 einfache Erklärungen

Hier sind fünf Gründe, warum Lebensmittel den Blutzucker unterschiedlich beeinflussen:

1. Art der Kohlenhydrate

Einfachzucker wie Glukose bestehen aus nur einem oder zwei Bausteinen. Der Körper kann sie ohne großen Aufwand direkt ins Blut aufnehmen. → Der Blutzucker schießt schnell hoch.

Komplexe Kohlenhydrate (z. B. in Haferflocken, Bohnen oder Linsen) bestehen aus langen Ketten, die der Körper erst in kleine Stücke zerlegen muss. → Das dauert. Der Zucker gelangt langsamer ins Blut.

➡️ Je kürzer der Zucker, desto schneller die Wirkung. Je komplexer, desto langsamer und stabiler.

2. Ballaststoffe

Ballaststoffe sind wie kleine Bremsklötze für den Zucker im Essen.

Sie verlangsamen die Verdauung, weil sie Wasser binden und für „Volumen“ sorgen. Dadurch gelangt der Zucker nicht auf einen Schlag, sondern in kleinen Portionen ins Blut.

Beispiel:

Weißbrot enthält kaum Ballaststoffe → hoher GI → schneller Blutzuckeranstieg.

Vollkornbrot hat viele Ballaststoffe → niedriger GI → gleichmäßiger Blutzucker.

➡️ Tipp: Je weniger verarbeitet ein Lebensmittel ist, desto mehr Ballaststoffe bleiben drin.

3. Fett & Eiweiß

In Kombination mit Kohlenhydraten wird der Zucker langsamer aufgenommen.

➡️ Ein Butterbrot macht dich weniger müde als trockenes Weißbrot.

4. Verarbeitung

Je stärker verarbeitet (z. B. püriert, gepresst, industriell gekocht), desto schneller geht’s ins Blut.

➡️ Fruchtsaft vs. ganze Frucht. Kartoffelbrei vs. Pellkartoffel.

5. Zubereitung & Temperatur

Gekochte Stärke, die wieder abgekühlt wird (z. B. in Kartoffelsalat), entwickelt „resistente Stärke“ – die wirkt fast wie Ballaststoff.

➡️ Kalte Pasta = besser für Blutzucker.

Was heißt das jetzt konkret?

Du musst nicht rechnen, messen und Tabellen auswendig lernen. Aber du kannst smarter wählen:

Statt Weißbrot pur: Vollkornbrot mit Ei oder Avocado
Statt Fruchtsaft: Ganze Frucht oder Schorle
Statt weichen Nudeln: Al dente, optional sogar kalt im Salat
Statt Cornflakes: Haferflocken mit Nüssen

Dunkle Schokolade eignet sich in diesem Zusammenhang übrigens ebenfalls sehr gut als Snack für zwischendurch.

⚠️ Wie bei allem gilt natürlich, dass du dir nichts zwanghaft verbieten solltest. Gesundheit ist individuell (wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie die perfekte gesunde Ernährung für dich aussieht, schau dir gerne diesen Blogbeitrag an[Blogbeitrag gesunde Ernährung verlinken]). Vor einer harten Trainingseinheit solltest du zum Beispiel auf andere Faktoren achten, denn da willst du dir nicht den Magen mit Ballaststoffen vollstopfen.

Kein Diabetes und trotzdem relevant?

Vielleicht denkst du: „Ich habe kein Diabetes. Warum sollte mich das interessieren?“

Das Thema Blutzucker betrifft nicht nur Menschen mit einer Diagnose. Die Wahrheit ist: Insulinresistenz entwickelt sich oft über Jahre – still und schleichend, lange bevor die Laborwerte auffällig werden.

Bereits frühzeitige Schwankungen im Blutzucker (auch bei ansonsten gesunden Menschen) können:

➡️ die Konzentration und Stimmung beeinflussen.
➡️ zu Müdigkeit nach dem Essen führen.
➡️ das Risiko für langfristige Gewichtszunahme und metabolische Veränderungen erhöhen.

Es geht also nicht nur um Krankheit, sondern um Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden und Prävention.

Eine Ernährung, die deine Blutzuckerkurve stabil hält, kann ein wichtiger Schlüssel sein, um im Alltag konzentrierter, energiegeladener und langfristig gesünder zu bleiben.

Eine Ernährung mit niedrigem glykämischen Index kann dir helfen:

  • dein Energielevel stabil zu halten
  • Heißhunger zu reduzieren
  • Fettabbau zu erleichtern
  • langfristig gesünder zu altern

Und keine Sorge: Du musst das nicht allein herausfinden. Ernährungstracking mit Nutrio ermöglicht dir:

✅ den Einfluss deiner Mahlzeiten auf dein Wohlbefinden zu beobachten
✅ Muster zu entdecken (z. B. wann du müde wirst, wann du mehr Heißhunger hast)
✅ deine Ernährung an deinen Alltag anzupassen
✅ langfristig gesünder zu essen, ohne zu verzichten

Nutrio wird übrigens auch gerne von Diabetikern genutzt. Was uns eine Nutzerin über Nutrio berichtet hat?

"Wir alle sind begeistert. Aber vor allem meine Tochter. Sie hat letztens gesagt: 'Danke Waage, dass du mir hilfst, Kohlenhydrate auszurechnen und ich nicht warten muss, bis ein Erwachsener Zeit hat.' Ich werde in unserer Selbsthilfegruppe für Diabetes davon berichten!"

Überzeuge dich selbst und probiere Nutrio selbst aus!

Quellen

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Brand-Miller, Janette C., u. a. „Glycemic Index and Obesity“,. The American Journal of Clinical Nutrition, Bd. 76, Nr. 1, Juli 2002, S. 281S-285S. DOI.org (Crossref), https://doi.org/10.1093/ajcn/76.1.281S.

Chandalia, Manisha, u. a. „Beneficial Effects of High Dietary Fiber Intake in Patients with Type 2 Diabetes Mellitus“. New England Journal of Medicine, Bd. 342, Nr. 19, Mai 2000, S. 1392–98. DOI.org (Crossref), https://doi.org/10.1056/NEJM200005113421903.

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Jenkins, D. J., u. a. „Glycemic Index of Foods: A Physiological Basis for Carbohydrate Exchange“. The American Journal of Clinical Nutrition, Bd. 34, Nr. 3, März 1981, S. 362–66. DOI.org (Crossref), https://doi.org/10.1093/ajcn/34.3.362.

Livesey, Geoffrey, u. a. „Glycemic Response and Health—a Systematic Review and Meta-Analysis: Relations between Dietary Glycemic Properties and Health Outcomes“. The American Journal of Clinical Nutrition, Bd. 87, Nr. 1, Januar 2008, S. 258S-268S. DOI.org (Crossref), https://doi.org/10.1093/ajcn/87.1.258S.

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